Wir alle ziehen regelmäßig in unserem Leben um. Manchmal nur innerhalb der Stadt, manchmal liegt die neue Wohnung aber auch viele Kilometer entfernt. Neben dem eigentlichen Umzug kommen dabei viele Behördengänge auf einen zu, die darüber hinaus meist innerhalb gesetzter Fristen abzuarbeiten sind. Kommt dann noch ein neuer Job hinzu oder müssen Kinder ihre vertraute Umgebung verlassen und sich neu eingewöhnen, kann der Wohnungswechsel zu einem großen Projekt werden. In diesem Beitrag findest Du alles Wissenwerte zum Thema Umzug in eine neue Stadt oder ein neues Bundesland, damit Dir der Neuanfang am neuen Wohnort gelingt.
Aus welchem Grund Du Deinen Wohnort auch wechselst, nimm Dir genügend Zeit für die Vorbereitungen – als hilfreich erweist sich dabei eine Umzugscheckliste zum Abhaken. Damit sind nicht nur das Räumen und die Übergabe der Wohnung gemeint. Auch an Deinem zukünftigen Wohnort solltest Du vor dem eigentlichen Umzug recherchieren. Wenn Du Dich für eine neue Arbeitsstelle vorstellst, kannst Du die Gelegenheit gleich nutzen, um Dich mit der Umgebung vertraut machen.
Es ist wichtig, schon vor dem Umzug über die Lage und Verkehrsanbindungen Bescheid zu wissen. Hast Du Kinder, muss für diese ein Platz in einer Kindereinrichtung oder Schule angemeldet sein und Du solltest wissen, wie lange der Schul- oder Kitaweg dauert. Erkundige Dich auch nach den Geschäften und Nahversorgern in Deiner neuen Umgebung, damit Du im Notfall schnell eine Apotheke findest oder eine kaputt gegangene Glühbirne ersetzen kannst.
In den ersten Tagen und Wochen in Deinem neuen Zuhause wirst Du kaum Zeit haben, die Umgebung zu erkunden.
Falls es Dir möglich ist, im Vorfeld einige Tage oder ein Wochenende an Deinem zukünftigen Wohnort zu verbringen, kannst Du Dich schon bei Deinen neuen Nachbarn vorstellen. Oft ergibt sich aus solchen Gesprächen eine Vereinbarung beim Umzugstag mit anzupacken. Dadurch ist Deine Wohnung schneller eingeräumt und obendrein hast Du die ersten Freunde gefunden.
Stell Dich grundsätzlich darauf ein, dass nicht alles nach Deinen Vorstellungen laufen wird. Dann bleibst Du entspannt, falls wirklich etwas schiefgeht und gerätst nicht unter Zeitdruck. Wird der Umzug von einer Firma übernommen, solltest Du Dir keine anderen Termine für diesen Tag ausmachen.
Umzugsfirmen geben Zeitspannen an, in denen sie zum Einladen der Möbel kommen. Bist Du der zweite oder dritte Kunde des Tages, kann sich die Ankunft bei Dir um mehrere Stunden verschieben. Je länger der Umzugsweg, desto früher sollte die Umzugsfirma bei Dir eintreffen. Außerdem lohnt sich hier ein sorgfältiger Preisvergleich, der schon bei kurzen Umzugsdistanzen mehrere hundert Euro sparen kann. Doch später mehr zu den Umzugskosten.
Wird eine Schlüsselübergabe in der neuen Wohnung vereinbart, kann auch dabei etwas dazwischenkommen. Trifft die Umzugsfirma mit Verspätung ein und ist der Vermieter nicht mehr da, brauchst Du für die erste Nacht eine andere Unterkunft. Mögliche Hotels solltest Du daher schon im Vorfeld ausfindig machen und umgehend buchen, wenn Verzögerungen abzusehen sind.
Sollte es passieren, dass der alte Mietvertrag ausläuft und die neue Wohnung noch nicht fertig ist oder noch nicht übergeben werden kann, brauchst Du für mehrere Tage eine Ausweichunterkunft. Falls Du Verwandte in der Umgebung hast, sprich mit diesen im Vorfeld über mögliche Schwierigkeiten und frage nach, ob sie Dich im Notfall für einige Übernachtungen aufnehmen würden.
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Wichtig ist außerdem ein „Notfallkoffer“, in dem Du alle Dinge griffbereit hast, die Du für eine Überbrückungsphase brauchst. Auch die Kinder müssen diesen Notfallkoffer bekommen, damit sie ihr Lieblingsspielzeug und vertraute Schlafsachen griffbereit haben. Die Telefonnummer und Anschrift des Vermieters sollten immer verfügbar sein, Hotelnummern und Wegbeschreibungen sollten griffbereit in der Handtasche oder im Rucksack verstaut werden.
Abhängig von der Entfernung sollte ein zumindest ein ganzer Tag für den reinen Umzug des Inventars eingeplant werden – sowie mehrere im Vorfeld für das Packen für den Umzug. Anschließend braucht es noch mehrere Tage, um alles zu verstauen, aufzubauen, einzuräumen und in der Wohnung zu platzieren. Bei größeren Distanzen lässt Du Dir die Möbel an einem Tag liefern, aber mehr wird dann nicht passieren können. Bei kürzeren, kannst Du vielleicht zumindest noch die Betten für die erste Nacht, sowie die Küche für die erste Mahlzeit, vorbereiten.
Solltest Du Haustiere haben, brauchen auch diese eine Sonderportion Streicheleinheiten. Besonders Katzen reagieren allergisch auf Umzüge. Lasse Sie deshalb für mehrere Tage in der neuen Wohnung, bevor Du ihnen eventuell Freilauf gibst (Hier alles über einen Umzug mit Katze oder einen Umzug mit Hund nachlesen). So gewöhnen sie sich schneller an die Umgebung und finden später immer den Weg zurück nach Hause. Für die Hundesteuer musst Du Deinen Vierbeiner beim Steuer- und Stadtkassenamt der Gemeinde melden. Einige Bundesländer führen auch ein sogenanntes Hunderegister, in das Dein vierbeiniger Freund eingetragen werden muss.
Bei jedem Umzug ändert sich Deine Adresse, die Du dem Einwohnermeldeamt, Bürgerbüro oder Bezirksamt mitteilen musst. Die Frist für die Ummeldung beträgt in der Regel zwei Wochen. Am besten informierst Du Dich auf der Internetseite Deiner neuen Heimatstadt, dort erfährst Du auch Öffnungszeiten und alle Adressen von Ämtern. Zur Ummeldung bist Du gesetzlich verpflichtet, erst danach kannst Du beispielsweise Dein Kfz ummelden.
Um die Post umzumelden, solltest Du einen Nachsendeauftrag stellen. Den Antrag dafür musst Du spätesten 10 Tage vor dem Umzugstermin abgeben, damit die Weiterleitung reibungslos vonstattengeht. Die Kosten schlagen mit gut 26 Euro für ein Jahr zu Buche.
Weitere Stellen, bei welchen Du Deine Adressänderung mitteilen musst sind:
Hier unsere Ummelden-Checkliste (PDF) herunterladen (natürlich kostenlos und ohne Anmeldung).
Übrigens: Mit unserer YouChange-App werden alle Deine Vertragspartner automatisch über Deine Adress- oder Namensänderungen informiert. Dadurch hast Du keinen unnötigen Zeitaufwand mit dem Ummelden, vergisst niemand zu benachrichtigen und ersparst Dir neben Zeit vor allem Ärger. YouChange-Umzugs-App: Umziehen – einfach digital!
Falls Du Kinder hast, lassen sich schnell neue Kontakte knüpfen. Du kannst kleine Kuchen in den Kindergarten mitgeben, die mit Deiner Telefonnummer versehen sind und über Euch als neue Familie in der Stadt informieren. Während sich die Kinder zum Spielen verabreden, hast Du Zeit, Dich mit den anderen Eltern bekanntzumachen. Deine Kinder finden durch die Kindereinrichtung und die Schule neue Kameraden. Sei offen für jedes Kind, das Dein Nachwuchs einlädt. Wirkliche Freundschaften kristallisieren sich erst später heraus, aber für den Anfang reicht Gesellschaft, damit sie nicht alleine.
Schau Dir an, welche Aktivitäten für Kinder in Deiner neuen Stadt geboten werden. Vielleicht gibt es ein Schwimmbad, einen Tenniskurs oder eine Ballettgruppe. Aber mach Dir keine Sorgen. Kinder finden sehr schnell Anhang und kommen zusammen. Ist das geschehen und Deine Kinder haben die ersten echten Freundschaften geschlossen, versuche Kontakt mit deren Eltern zu knüpfen. Lade zu einem gemeinsamen Ausflug oder sonntäglichen Grillen bei Euch Zuhause ein.
Falls Du keine Kinder hast, dann geh ins Kino, setz Dich in ein Cafe oder bummle durch die Straßen. Finde Freizeiteinrichtungen in Deiner Stadt – und wo es diese nicht gibt, kannst Du vielleicht selbst etwas auf die Beine stellen. Lade in Deinem Haus zur Begrüßungsparty ein, um Deine Hausbewohner kennenzulernen. Ein Abo im Fitnessstudio oder ein interessanter Kurs an einer Volkshochschule bringen Dir ebenfalls neue Bekannte.
Schreibe Dich in einem Sportclub ein oder gehe zu Stammtischen von Aktivitäten, welche Dich interessieren. Wenn all diese Dinge für Dich nicht stimmen, dann versuche den Druck Menschen kennenzulernen, fallenzulassen. Es wird auf natürliche Art und Weise geschehen, falls Du Dir nur die Zeit gibst und es nicht erzwingen möchtest. Wichtig ist nur, Dich nicht Zuhause oder hinter einem Bildschirm zu verstecken, sondern raus und auf Deine neuen Mitmenschen und Nachbarn zuzugehen.
Hier findest Du die schönsten Sprüche und Zitate für den Einzug, Umzug oder Neuanfang in einer neuen Stadt.
Wenn Du selbst einen Transporter mietest und auf eigene Faust umziehst, kostet Dich das nur die Miete und das Spritgeld. Du solltest Dich aber im Anschluss bei jeder helfenden Hand bedanken. Engagierst Du ein Umzugsunternehmen, wird es teurer. Schon innerhalb einer Gemeinde kann ein Umzug bis zu 400 Euro kosten. Langstreckenumzüge sind dementsprechend kostenintensiver.
Die Höhe der Umzugskosten errechnet sich aus der Wohnungsgröße in Quadratmetern (m²) bzw. das Volumen des Umzugsgutes in Kubikmetern (m³) plus der zurückzulegenden Entfernung. Zusätzlich können Sonderkosten
anfallen.
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In der folgenden Tabelle haben wir Dir ein paar Richtwerte für die Kosten eines Langstreckenumzugs für einen Zweipersonenhaushalt zusammengestellt. Bei diesen handelt es sich um ungefähre Schätzwerte basierend auf durchschnittlichen Kosten, ohne Anspruch auf Verbindlichkeit:
Wohnfläche (m²) / Distanz (km) | 400 km | 600 km | 800 km | 1000 km |
40 m² (2 Zimmer) | 1000 € | 1150 € | 1275 € | 1425 € |
60 m² (3 Zi.) | 1300 € | 1450 € | 1575 € | 1700 € |
80 m² (4 Zi.) | 1600 € | 1725 € | 1875 € | 2000 € |
100 m² | 1900 € | 2025 € | 2175 € | 2300 € |
Übrigens: Du kannst Umzugskosten von der Steuer absetzen.
Ein gesetzlicher Anspruch auf Umzugsurlaub existiert laut § 616 BGB (Bürgerliches Gesetzbuch) nicht. Dabei spielt es keine Rolle, ob es eine Voll- oder Teilzeitstelle ist. Der Anspruch auf Sonderurlaub im Allgemeinen bezieht sich auf den Paragraphen 616 des BGB. Dieser sagt aus, wann Arbeitnehmer bei Nichterscheinen auf der Arbeit bezahlt werden müssen.
Er ist zum Beispiel krank und somit vorübergehend arbeitsunfähig. Ein Umzug hingegen ist kein Grund, denn der Arbeitnehmer hat diesen selbst veranlasst. Hierfür gibt es demzufolge kein gesetzlich verankertes Anrecht auf Sonderurlaub. Bei einem berufsbedingten Wohnortswechsel (z. B. aufgrund einer Versetzung) steht dem Arbeitnehmer hingegen Sonderurlaub zu. Gewährt wird dieser außerdem auch noch, falls dies im Arbeits- oder Tarifvertrag bzw. einer Betriebsvereinbarung festgehalten ist. Dabei liegt die Anzahl der Sonderurlaubstage für den Wohnungswechsel in der Regel zwischen einem und zwei Tagen.
Hier erhältst Du weitere Informationen zum Thema „Sonderurlaub bei Umzug„.
Ja, denn natürlich dürfen auch Empfänger von Arbeitslosengeld II, im Volksmund besser als Hartz IV bekannt, frei Ihren Wohnort wählen. Und zwar nicht nur innerhalb des Zuständigkeitsbereichs des Jobcenters, bei welchem sie gemeldet sind, sondern innerhalb der gesamten Bundesrepublik. Dafür sorgt das Gebot der Freizügigkeit, welches im Grundgesetz verankert ist.
Falls allerdings die Umzugskosten übernommen werden sollen, bzw. um sicherzugehen, dass die Kosten der neuen Unterkunft zur Gänze gedeckt werden, sollte der Umzug mit dem Jobcenter im vornherein abgeklärt und genehmigt werden. Und zwar immer von der jeweils zuständigen Beratungsstelle: Sprich bei einem Umzug innerhalb des Zuständigkeitsbereichs ausschließlich mit dem bisherigen, bei einem Wechsel des Wohnortes in eine andere Stadt oder ein anderes Bundesland ebenso bei dem für den neuen Wohnsitz zuständigen.
Im zweiten Fall – heißt bei einem Umzug über eine längere Distanz – ist für die Übernahme von Umzugskosten das bisherige, sowie für die neue Wohnung das zukünftige, Jobcenter zuständig. Aus diesem Grund ist es ebenso wichtig, dass Du diesen im vornhinein mit Deinem derzeitigen Berater abklärst. Dieser wird Dir nämlich auch sagen können, wer für Dich in Zukunft zuständig ist.
Damit die Umzugskosten (zumindest teilweise) übernommen werden, sollte eine der folgenden Voraussetzungen vorliegen:
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Bist Du körperlich soweit gesund und zu hundert Prozent belastbar, dann wird das Jobcenter lediglich Ausgaben wie z. B. für das Transportfahrzeug und dessen Treibstoff, Verpackungsmaterial sowie die Verpflegung übernehmen. Kannst Du allerdings ein medizinisches Attest vorlegen, welches belegt, dass es Dir unmöglich ist, den Umzug auf eigene Faust durchzuführen, dann muss es auch ein Umzugsunternehmen bezahlen. Außerdem ist es möglich, Wohnungsbeschaffungskosten (bei einem Umzug in eine andere Stadt für Hin- und Rückreise oder Übernachtung aufgrund der Wohnungssuche inklusive Wohnungsbesichtigung), Maklergebühren oder die Renovierung der alten Wohnung (falls laut Mietvertrag vorgeschrieben) ersetzt zu bekommen. Alle diese Kostenpunkte sind Zuständigkeit Deines bisherigen Betreuungscenters.
Die Entscheidung darüber, ob die von Dir ins Auge gefasste neue Unterkunft angemessen ist (wodurch deren Kosten zur Gänze übernommen werden), obliegt jedoch dem neuen – welches die durchschnittlichen Mietkosten an seinem Standort als Grundlage hernimmt. Dieses entscheidet ebenso darüber, ob Dir ein Darlehen für die Deckung der Mietkaution gewährt wird. Falls dies nicht der Fall sein sollte, ist eine günstige Alternative zur Bereitstellung von dieser eine Mietkautionsversicherung. Hier findest Du unseren Mietkautionsversicherungs-Vergleich.
Achtung: Bist Du noch unter 25 Jahre jung (und wohnst eventuell sogar noch bei Deinen Eltern), dann werden für die Gewährung von Unterstützungsleistungen durch das Jobcenter durchwegs strengere Regeln angewendet.
Ein Sonderfall stellt der Umzug in eine andere Stadt oder ein anderes Bundesland bei einem gemeinsamen Sorgerecht dar: Eltern haben für ihren Nachwuchs das gemeinsame Sorgerecht und müssen in gegenseitigem Einvernehmen stets zum Wohl des Kindes agieren. Bei unterschiedlichen Vorstellungen ist es nötig, sich zu einigen. Ein Elternteil darf nicht ohne die Zustimmung des anderen Elternteils oder gegen seinen Willen allein entscheiden, bei wem das Kind zukünftig wohnen wird. Durch den veränderten Wohnort wird auch das Umgangsrecht oftmals deutlich erschwert. Daher ist ein Umzug in eine andere Stadt oder ein anderes Bundesland ohne Absprache unzulässig. Erfolgt er gegen den Willen eines Elternteils, kann dieses eine einstweilige Verfügung stellen, sodass ein Gericht über den Aufenthalt des Kindes bestimmt.
Damit sind wir am Ende unseres Ratgebers zum Thema „Umzug in eine andere Stadt oder ein anderes Bundesland: Wie Dir der Neuanfang in der neuen Heimat gelingt.“ angelangt. Wir hoffen, dass wir alle Deine Fragen beantworten konnten. Falls nicht, dann hinterlasse uns gerne ein Kommentar oder schreibe uns eine Mail.
Übrigens: Mit unserer YouChange-Umzugsapp werden alle Deine Vertragspartner automatisch über Deine Adress- oder Namensänderungen informiert. Dadurch hast Du keinen unnötigen Zeitaufwand mit dem Ummelden, vergisst niemand zu benachrichtigen und ersparst Dir neben Zeit vor allem Ärger. YouChange: Umziehen – einfach digital! Solltest Du noch Fragen zu unserem Service haben, kannst Du hier unsere FAQ nachlesen – oder uns direkt eine Nachricht schreiben.